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Zero Moment of Truth

by ZMOT

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    Endlich hat Ralf Schusters ein Textbuch mit seinen Liedern herausgebracht. Garniert mit Gedankenschnippseln, Erklärungen, vielen Bildern und einem tiefsinnigen Glossar.
    128 Seiten im Format einer CD-Hülle mit beigelegter Daten-CD
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1.
12: Die große Flut Es führt der Schritt ins nasse Gras Und knöcheltief steht da was Wie mich meine tiefe empfundene Abscheu dort hineinzieht bis zum Ende Ratlos steht im tiefen Sumpf Das Schuldgefühl auf einem Stumpf Nasser Hintern ohne Kissen Beruhigt ein bisschen das Gewissen Wasser immer mehr Kommt von irgendwo her Während niemand etwas tut Steigt sie an, die große Flut So viel Trübsinn war noch nie Bedauern hilft nicht mehr Selbst überleben ist schon schwer Die Stimmung die mich übermannt Wird meines Wissens Depression genannt Verzweiflung im globalen Rahmen Lässt schlimmeres erahnen Optimismus, woher nehmen? Da helfen keine Tränen So viel Trübsinn war noch nie!
2.
69: Rhetorisch unauffällig Witzeerzähler, Saitenquäler, Konsensbestimmer redet immer gut begründet, polemisch platziert, rhetorisch raffiniert, moralisch fragwürdig Humorspezialisten, Ideologieexperten als Meinungsinstanz. Die Geistesheimat versank dank satirischem Halbwissen Wenn dann ein Künstler, wichtig, wichtig, von seiner Künstlerlebenserfahrung erzählt, geht euch dann ein Licht auf? Da lachen ja die Hühner! Folienverwickelte Bratkartoffel-Transparenz mit bitteren Soja-Wahrheiten das regt zum Zweifeln an, das gibt euch Denkanstöße, die ihr dringend braucht, ihr stumpfen Konsumenten Wann treffen wir uns wieder? Im Supermarkt, oder auch im Ökoladen oder an der Tanke vielleicht beim einchecken, NonStop-Overflow, Economy Seat, Bejing, Sidney und LA Da hat man ganz schnell so viel Kerosin verbraucht, wie man Jahre lang nicht durch Fahrradfahren sparen kann wobei ich doch recht habe und hatte, mir war schon immer alles grün, und damit basta! Ich glaube euch nichts, ihr energieneutralen Denker, der Weg der bedächtigen Langsamkeit, der Einsicht und der Empathie langweilt mich schreckensschwer Lasst uns Fahnen schwenken, aber welche? Künstler, Musiker, Nischenexistenzen This Way of live: Ein Statement, keine Lösung alles faule Ausreden und dann noch verspätet als einzelner bewirkt man wenig, aber mehr als NICHTS! Vermutlich sind wir sowieso einer Meinung und ihr sucht nach Worten und ich nach Bestätigung Leider mag ich weder Schenkelklopfer-Humor noch Umarmungsgefühle Ich will keine Sippen-Verschwörung und keine Interessen-Seilschaft. Trotzdem sind wir vermutlich einer Meinung und ihr sucht nach Worten und ich nach Bestätigung So stehe ich nun da als singulärer Auswurf intellektueller Normalität Als einzelner bewirkt man wenig, aber mehr als NICHTS!
3.
75: Das silikonisierte Tal Wir fuhren schon hinein in das silikonisierte Tal Alle wollen es, rein ins Tal und flach gelegt Doch ich reite auf dem Velozipet ins kleinste Dorf von Ost-Westfalen da gibt es keinen Tante Emma-Laden da gibt es keinen Bäcker der Käsekuchen war so lecker Wo ist bloß Tante Emma hin? Sie backt jetzt große Brötchen ein paar Terrabyte pro Tag saugt sie raus und rein wer will ihr Sandwich sein? Im silikonisierten Tal Alle wollen das, rein ins Tal und flach gelegt werden Ich glaube, ich war noch nie in Palo Alto Cupertino Picknick mit Millionen Muffins Gebacken von der Tante, nein danke! Mit meiner Festnetzleitung steh ich nicht so auf Überflussbedeutung Tante Emma hat gerufen, lass mich suchen, lass mich finden, einäugig unter Blinden Alle Bäcker dieser Welt oder gar das Heizung-Sanitär-Gewerbe geschweige denn Ärzte, Pfleger, Apotheker Schornsteinfeger, Fliesenleger hab ich lieber um die Ohren als Systemadministratoren Alle wollen ein Tal für sich, einfach mal, einzig und allein sollte es sein Doch der Unternehmensberater spielt das Superlativtheater als Endlosschleife, Schleife, Schleife Und ob ich schon backte im finsteren Tal fürchte ich kein Unglück Google Maps führt mich wieder raus der Messengerservice tröstet zu mich zu Haus
4.
11: Opa war dabei Manchmal fasse ich nicht Was es so alles gibt Dass muss ganz schnell Endlich auf den Müll …der Geschichte Der Opa war dabei, doch ich bin frei Die Welt ist schlecht, und kaum gerecht Besser wird sie nur, wenn man was tut, und das ist gut Doch wer hat kapiert, wie das funktioniert? Das Gleichgewicht gestört Dann habe ich gehört: Wir sind alle die Piloten Die Schlauen und die Doofen Fliegen geht nicht gut Wenn einer will Und keiner kann Opa war dabei Die Zeit ist längst vorbei Auch die nächste Ära will Endlich auf den Müll ... der Geschichte
5.
55: Den Berg hinauf und nicht hinunter Wir gehen den Berg hinauf und nicht hinunter auf die Wurst kommt Senf drauf und nicht darunter manche sind verboten manchen fehlt der Sinn wo es schön ist, fährt man hin und nicht andersrum, verdreht, umgekehrt, borniert und blockiert, alle Werte diskutiert, Gut und Böse irritiert Ich sage nie wieder nein, tappe in keine Falle rein, dem Gefühl entlang folgt der Einsicht Niedergang Wir liegen auf den Betten und nicht darunter Wasser tropft unten raus und nie nach oben Geld ist keine Kleinigkeit das gibt Streit, es ist soweit Ich sage nie wieder nein, tappe in keine Falle rein, dem Gefühl entlang folgt der Einsicht Niedergang Wir gehen den Berg hinauf, das Geld rollt runter Fahnen flattern im Wind, und nicht die Scheine Wasser tropft unten raus, kein Grund zum Applaus, Wir gehen den Berg hinauf, und nicht hinunter was ich erfahre über die Jahre was ich rufe und versuche wie ich frage und versage wie ich mich finde oder verschwinde Wir gehen den Berg hinauf, und nicht hinunter auf die Wurst kommt Senf drauf und nicht darunter Wir liegen auf den Betten, und nicht darunter Wasser tropft unten raus, und nie nach oben
6.
73: Mit einen Fuß im Paradies Gutes Essen und Alkohol durch meinen unverschämt hohen Lohn Ich fühle mich wie mein eigener Sohn habe die Welt schon umrundet habe längst alles verstanden: Wie abscheulich die Menschheit ist Wollt ihr mich verschonen, ich kann hier billig wohnen mein Konto ist im Plus ich stehe schon lange mit einem Fuß im Paradies, im Paradies im Paradies, im Paradies Und nun bin ich so fies und gebe das auch zu Muss es bei Intellektuellen immer so sein, daß sie das Unheil der Welt beschreien? sag lieber nicht, ernsthaft und wahr es ginge dir gut, ganz unbeschwert, obwohl doch so vieles nicht klappt ich meinte papperlapapp mein Konto ist im Plus ich stehe schon lange mit einem Fuß im Paradies, im Paradies, im Paradies, im Paradies Es könnte noch viel schlimmer sein es gibt manches arme Schwein, doch ich und der Mittelstand in diesem schönen Land verplempern viel zu viel Antipathie, das lohnt sich nie! Es könnte weniger Neid, entsprechend mehr Liebe zu viele Wünsche, zu wenig Verzicht; denn wir brauchen nicht mehr, wir brauchen es besser mein Konto ist im Plus wir stehen schon lange mit einem Fuß im Paradies, im Paradies, im Paradies, im Paradies Fühlen uns trotzdem so mies, so unausgewogen vom Leben betrogen denn der zweite Fuß steckt in der Scheiße fest in der Scheiße fest
7.
62: Kann alles nicht leiden Die, die da und dort und damals die, die dreist und dumm und so wie selbstverständlich die, gerade die, kann ich nicht leiden die, die alles besser wissen, und beweisen und bestätigen geheime Fakten aus dem Koffer packten die, gerade die, kann ich nicht leiden Aber die, die weiterziehen, weiterwandern, die die Wichtigkeit der weiten Welt wert schätzen die, gerade die, kann ich nicht leiden Und die, die hier und heute und hauptsächlich, die heimatliebend, bodenständig und bescheiden die, gerade die, kann ich nicht leiden Die da, oder die da, die da, oder die da! Die da, die so gern was kaufen, in die Warenhäuser laufen, oder online shoppen, party-hoppen, Geld verdienen, Konsum lieben dieses hübsch bekleiden, das kann ich gar nicht leiden doch selber stricken, Öko-Leinen, Batikhose, Wäschesack, Out-Door-Orgie, Radfahrschuhe wasserdicht, funktionsgerecht das kann ich alles gar nicht leiden Körperkult, Intimbereich, die Haare ab und pflegeleicht das ist ohne Frage soziale Tarnfarbe sie zu vermeiden, auch das kann ich nicht leiden Verwahrlost, ungewaschen, alles nur gebrauchte Sachen der Gegenpol, Verneinung, Antithese wenn ich Philosophen lese, kann ich mich selbst nicht leiden Ich da, und die da! Ich da und die da! Eis in Eimern ausgeleckt, alles hat so gut geschmeckt, doch ich mach mich nicht gemein, geh stattdessen heim und sitze da, und kann mich doch nicht leiden Schuldig, unwillig, unfähig dabei zu sein, ich passe da überall mit rein Verdruss durch Eitelkeiten, das kann ich an mir nicht leiden Im Mainstream und der Volkskultur, trotz elitärem Wahnsinn, Kunstkacke pur ich stecke drin, und kann es gar nicht leiden verzweifelt, ungeduscht und ungekämmt, wenn man in Depression verfällt das passiert manchmal mit mir, ich kann es gar nicht leiden Ich da, und die da! Ich da und die da! Wenn der Pfandflaschenautomat meine Flasche nicht entgegennimmt empfinde ich es als persönliches Scheitern, das kann am allerwenigsten Leiden Handy-Verweigerer, die würde ich lieben, doch kenne keinen, doch wenn ich ihn nicht kenne, kann ich ihn auch nicht leiden! Ich da, und die da! Ich da und die da! Ich da, und die da! Ich da und die da!
8.
01: Wahrheit und Wissenschaft Text: 2004 Wahrheit und Wissenschaft sind unsere Waffen Faulheit und Bequemlichkeit rauben uns zu oft die ZEIT Unerträglich sind die Geister der Vergangenheit, durch Religionen und Nationen gequälten Kreaturen und die Hochfinanz mit dem langen Schwanz ihrer Freunde und Claqueure, der Nachahmer und Speichellecker, gewarnt sei auch vor bildenden KÜNSTLERN, die sind doch nur der HOFSTAAT, des Geldadels Wie will ich werden wenn ich bin? Hart ist das Leben auch für Kleingewerbetreibende! Gutsortierte MEDIENVERTRETER sind Vollstrecker der unverschämtesten LÜGEN, gemeinsam mit Public-Relations-Managern sorgen sie für eine falsch informierte Welt. Doch Wahrheit und Wissenschaft sind unsere Waffen Faulheit und Bequemlichkeit rauben uns zu oft die Zeit Viele junge Menschen sind entsetzt von dieser Welt, sie wollen sie ändern, doch die MEDIENMASCHINE absorbiert die Energie die schlausten von ihnen werden aufgesaugt und integriert, Übrig bleiben immer die, die gar nichts wollen: Ihre Trägheit wird zur Ideologie! Soll man den Staat für alles Schlechte verantwortlich machen? Das mache ich auch! Obwohl ich nicht weiß, was ich weiß, interessiert mich einen Scheiß! Wahrheit und Wissenschaft sind unsere Waffen Faulheit und Bequemlichkeit rauben uns zu oft die ZEIT Was soll man nun tun, fragt man sich, und keiner sagt es. Dabei gibt es so vieles was uns nützt! Das lernt man in der Schule Wahrheit und Wissenschaft sind unsere Waffen Faulheit und Bequemlichkeit rauben uns zu oft die ZEIT
9.
67: Die kleine Neurose Die kleine Neurose und jene Verhaltensabnormalität steuern unbeirrt in Richtung Kollision Ich sah es kommen, schon beizeiten, konnte es nicht vermeiden Meine kleine Neurose und dein dummes Getue das geht nicht lange gut Ich sah es kommen, schon beizeiten, konnte es nicht vermeiden Deine kleine Neurose und mein Zwangsverhalten das verträgt sich leider nicht Ich sah es kommen, schon beizeiten, konnte es nicht vermeiden Meine kleine Neurose und deine Verhaltensabnormalität steuern unbeirrt in Richtung Kollision Ich sah es kommen, schon beizeiten, konnte es nicht vermeiden
10.
64: Treiben weiter ZMOT übersprang einige Millionen Jahre der Evolution und katapultierte sich direkt aus dem Wasser in die Postpostpopmoderne. Am liebsten würden ZMOT noch ein paar weitere hundert Jahre bedrückender Menschheitsgeschichte hinter sich lassen und gleich in die befriedete Zeit einer visionären Zukunft entschwinden. Wir verlieren die Beziehung verschwenden was wir haben treiben ungesteuert zerstritten konsequent Gelaber vom Rechthaber Trotz Erkenntnis klappt gerade, nur der falsche Kompromiss, nutzlos hier, nutzlos da, Konsens verseucht Konsum verwöhnt Medial umspült aufgewühlt motiviert als Gutmensch tituliert enttäuschte Demokraten sind am Warten und verzagen wollen Wissenschaftler fragen doch die sagen nur das, wofür wir sie bezahlen treiben weiter bleiben leider zerstritten konsequent Unschuld längt verschenkt vom Versagen abgelenkt widersprochen, teilgenommen in der Katastrophe angekommen Vielleicht geschieht ein Wunder wir tauchen unter zum Verschwinden um uns in tausend Jahren neu zu erfinden

credits

released September 23, 2019

ZMOT
Abkürzung für „Zero Moment of Truth“,
Wanda Ullrich: Bass, Geige, Gitarre und Gesang Sahara Kalahari: Gesang
Ralf Schuster: Akkordeon, Keyboards und Gesang
Stefan Hetzel: Klavier auf Treiben weiter
alle Aufnahmen 2018 im MultiPOP-Studio
außer
Den Berg hinauf... aufgenommen 2017
Meine Kleine Neurose aufgenommen im IKMZ
Texte und Musik von Ralf Schuster
Fotos: Sebastian Rau und Charlotte Grzelkowski
Kontakt: ralf.schuster@posteo.de
MultiPOP 032

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multi POP Cottbus, Germany

Geboren 1962
Diplomingenieur und Multimedialist
NoBudget-Filmemacher seit 1980

Musik unter
soundcloud.com/multipop-ralf-schuster
Filme: vimeo.com/user5286544
ZMOT: www.youtube.com/channel/UCe3s-7_OAUsWM0_V5UBc_pw/featured
Kontakt: ralf.schuster@posteo.de
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